Was für ein gebrauchter Abend! Obwohl klar das bessere Team, stehen die Wölfe nach 90 Minuten in Kapfenberg mit leeren Händen und noch dazu zwei gesperrten Spielern da …
Das Wolfsrudel begann die Partie in Kapfenberg mit zwei Startelf-Debütanten: Stürmer Malcolm Stolt und Defensivmann Wilguens Paugain. Aber auch mit einem echten Schock. Denn schon in Minute 4 musste Keeper Pirmin Strasser – er ersetzte den gesperrten Hülsmann – die Kugel aus dem Netz holen – Moritz Römling hatte ihn mit einem Schuss aus 20 Metern bezwungen.
Aber die Wölfe steckten den Rückschlag sehr gut weg, übernahmen sofort das Kommando und erspielten sich in der Folge Chance um Chance. Die erste hatte Stolt, der scheiterte aber an KSV-Keeper Richard Strebinger (9.). In der 18. Minute verzog dann Marcel Ritzmaier nur knapp. Nur eine Minute später kratzte die Kapfenberger Verteidigung einen Ball von Stolt von der Linie. Wenig später war es dann Paugain, der in Strebinger seinen Meister fand. Der Ausgleich wäre längst verdient gewesen, zumal die Kapfenberger ihrerseits kaum Offensivaktionen zustande brachten. Und weil unsere Blau-Gelb-Roten weiter den Vorwärtsgang eingelegt hatten. Doch auch ein Dirk Carlson-Kopfball (41.) und Claudy M’Buyi (42.) wurden im letzten Moment geblockt. Und dann blieb auch noch die Pfeife von Schiedsrichter Julian Weinberger nach einem Handspiel im Strafraum stumm …
Nach dem Wechsel änderte sich das Bild kaum. Die Wölfe rannten an, Kapfenberg verteidigte. Aber wieder und wieder scheiterten Ritzmaier & Co an Richard Strebinger. Das Runde wollte einfach nicht ins Eckige. Zumindest nicht in das der Kapfenberger. Denn in Minute 56 passierte es: Plötzlich lief Alexander Hofleitner alleine auf das Tor zu und nachdem Carlson und Strasser den KSV Stürmer noch geblockt hatten, hüpfte der Ball von dessen Knie über die Torlinie. Wenn man kein Glück hat, dann kommt auch noch Pech dazu!
Das war die Vorentscheidung. Zwar versuchten die Wölfe noch alles, um die Partie zu drehen. Aber der Nackenschlag saß tief. Zudem sahen Sondre Skogen und Stefan Thesker auch noch Gelb-Rot. Und so musste man am Ende sogar froh sein, nicht noch höher verloren zu haben. Denn in der Nachspielzeit parierte Strasser noch einen Hand-Elfmeter von Marc Helleparth. Ein schwacher Trost auch für Daniel Schütz, der diesmal den gesperrten Aleksandar Gitsov auf der Trainerbank vertrat: „Wir sind heute wirklich als unverdienter Verlierer vom Platz gegangen, haben ein tolles Spiel gemacht. Vor allem in den ersten 45 Minuten. Wir können uns wirklich nicht viel vorwerfen, investieren viel, haben Chancen – leider stimmen die Ergebnisse nicht.“
SV KAPFENBERG – SKN ST. PÖLTEN 2:0 (1:0)
Torfolge: 1:0 (4.) Römling, 2:0 (56.) Hofleitner
Gelb-Rote Karten: Skogen (63., Foul), Thesker (90., Foul)
Gelbe Karten: Turi (27., Foul), Eloshvili (36., Kritik), Bochmann (67., Foul), Helleparth (93., Foul) bzw. Krasniqi (13., Foul), Thesker (23., Foul), Ritzmaier (23., Kritik), Skogen (45+2., Foul)
Kapfenberg: Strebinger; Heindl, Turi, N’Zi, Römling; Haxha, Eloshvili (83. Puschl), Miskovic (62. Kerschner), Bochmann (70. Marinovic); Prohart, Hofleitner (83. Helleparth).
St. Pölten: Strasser; Skogen, Thesker, Carlson; Paugain, Stendera (59. Harakate), Krasniqi, Amoah (67. Bauer); Ritzmaier (78. Neumayer); M’Buyi, Stolt (78. Scharner).
Stadion Kapfenberg, 800 Zuschauer, SR Weinberger