Präsident Helmut Schwarzl hat heute Mittag im Rahmen einer Pressekonferenz die neue Geschäftsführung der Wölfe, bestehend aus Jan Schlaudraff, Geschäftsführer Sport, und Matthias Gebauer, Geschäftsführer Wirtschaft, präsentiert.
Vor zahlreichen Journalisten und Sponsoren ging heute mittags die Jahresauftakt-Pressekonferenz inklusive der Vorstellung der neuen Geschäftsführung über die Bühne, in deren Rahmen Jan Schlaudraff (quarantänebedingt aus Deutschland via Videocall zugeschaltet) und Matthias Gebauer gemeinsam mit Präsident Helmut Schwarzl ihre Pläne für die kommenden Monate präsentierten.
Die wichtigsten Statements haben wir hier für euch zusammengefasst. Die gesamte Pressekonferenz findet ihr zudem am Ende des Artikels zum nochmal Ansehen!
Präsident Helmut Schwarzl:
„Wir waren nach dem Abstieg im freien Fall und mussten uns im Vorstand einmal sammeln und überlegen, wohin die Reise gehen soll. Wir wollten auch keine voreiligen Entscheidungen treffen und haben klare Anforderungsprofile erstellt. Wir haben uns auch die Qualifikationsprofile genau angesehen und dann unsere Entscheidungen getroffen.“
Zur Bestellung von Jan Schlaudraff, Geschäftsführung Sport: „Generell ist anzumerken, dass diese Kooperation mit dem VfL Wolfsburg ein ganz wichtiges Ereignis für den Verein ist, und es gilt diese Kooperation auch bestmöglich mit Leben zu erfüllen. Mit Jan haben wir einen direkten Draht zum VfL. Jan ist dort gut bekannt, hat eine tolle Karriere als Spieler hingelegt, bringt viel Erfahrung mit, und er hat einen guten Draht zum Trainerteam. Jan ist ein Typ, der menschlich gut zu uns passt, etwas bewegen möchte und im Verein etwas verändern möchte.“
Zur Bestellung von Matthias Gebauer, Geschäftsführer Wirtschaft: „Wir haben uns die Sache nicht leicht gemacht. Matthias ist ein junger, dynamischer Manager mit guter Ausbildung, ein Macher-Typ mit gutem unternehmerischem Sinn, er hat eine hohe Kommunikationsfähigkeit, eine gute Empathie und die Fähigkeit, mit jungen Menschen umzugehen. Es hat ja in der Vergangenheit schon Kontakt zum SKN gegeben – durch die Arbeit in der Jugend und die Umsetzung der Teststrasse – und er bringt ein umfangreiches Netzwerk mit ein. Matthias brennt für diesen Job und das hat uns schon in den ersten Tagen überzeugt, dass dies die richtige Entscheidung war.“
Zum Thema Neustart: „Nach dem Abstieg war die Situation sehr schwierig. Man muss auch sagen, dass wir uns in den letzten 5 Jahren schwergetan haben. Es war ein Kampf, der mit dem Abstieg den negativen Höhepunkt erreicht hat. Im Vorstand ist uns rasch klar geworden, dass wir massiv verändern müssen, und Menschen brauchen, die unbelastet in die Sache hineingehen und am Ende richtig durchstarten können. Wir wollten keinen „Rucksack der Vergangenheit“ mitnehmen. Wir müssen intensiv an der sportlichen Stabilisierung arbeiten und ein Setup schaffen, welches Bundesliga-tauglich ist. Wir möchten durch attraktiven Fußball auch die Fans zurückgewinnen und eine Plattform für junge Talente etablieren, wo sie sich entwickeln können. Wir wollen auch Transfer-Erlöse erzielen.“
Geschäftsführer Sport Jan Schlaudraff:
„Ich habe schon im Vorfeld vor Ort ein Bild gemacht und mir einen Eindruck verschafft von der Mannschaft und dem Umfeld. Ich war sehr angetan von dem, was ich gesehen habe. Die Mannschaft hat es geschafft, sich zu stabilisieren und die gute Arbeit der Trainer trägt bereits Früchte. Wir hatten doch einen schlechten Start in die Meisterschaft und der Fortschritt – physisch, als auch psychisch – ist zu erkennen. Wir wissen, dass wir gegen tiefstehende Gegner noch Probleme haben, aber man sieht auch, dass die Mannschaft weiß, was zu tun ist. Wir wollen hoch zu pressen und mit hoher Intensität spielen; daran wollen wir weiterarbeiten, wollen uns weiter stabilisieren. Wir sind ein Ausbildungs- und Entwicklungsverein und wollen ein Sprungbrett für junge Spieler bieten, um die nächsten Schritte gehen zu können.“
Zur Kooperation VfL: „Wir werden unabhängig vom VfL unsere sportlichen Entscheidungen treffen, wir wollen diese Kooperation aber trotzdem mit mehr Leben erfüllen, und zwar in allen Bereichen. Eine Vernetzung ist sehr wichtig, um das vorhandene Know-how für uns bestmöglich in allen Bereichen zu nutzen. Letztendlich geht es darum, die Qualität der Spieler zu steigern, einen Mehrwert zu schaffen und das Optimum für uns herauszuholen. Ich sehe auch das Trainingslager in Wolfsburg als guten Schritt, denn das ist auch für die Jungs eine tolle Sache.“
Zur Kaderplanung für die Frühjahrssaison: „Betreffend Kaderplanung bin ich auch im engen Austausch mit Matthias. Was passt sportlich, was passt wirtschaftlich? Wir werden von den Spielern mehr verlangen, auch in Bezug auf die Leistungsbereitschaft.
Zum Thema Wiederaufstieg: „Eine fixe Deadline festzusetzen, wann der Aufstieg gelingen muss, wäre nicht gut. Je früher das passiert, desto besser, das ist klar. Wichtig ist für mich, dass wir den Verein so aufstellen, dass wir in der 2. Liga gut dastehen und Strukturen geschaffen haben, dass wir in der 1. Liga langfristig bestehen können.“
Zum Thema Leihspieler vom VfL Wolfsburg: „Wir sind im Austausch, haben im Trainerteam auch besprochen, im zentralen Teil etwas zu machen. Derzeit ist nicht aber geplant, zusätzlich jemanden aus Wolfsburg zu holen.“
Zum Thema sportliche Perspektive: „Wir möchten eine Philosophie in den Verein bringen, die Intensität hoch halten, was eine gute die körperliche Voraussetzung braucht. Die Philosophie möchten wie im Verein etablieren und von der Jugend bis zu den Juniors implementieren. Es braucht als Verein eine Philosophie, gewisse Leitlinien, an die sich alle halten sollen.“
Geschäftsführer Wirtschaft Matthias Gebauer:
„Ich freue mich sehr auf diese Aufgabe, habe mit Montag offiziell begonnen. Ich freue mich, diese Sache umzusetzen und frischen Wind hineinzubringen. Zwischen Jan und mir wird das eine gute Zusammenarbeit, sowohl im sportlichen, als auch im wirtschaftlichen Bereich. Es wird ein ständiger Austausch zwischen uns sein, und wir besprechen alles gemeinsam. Jeder bringt in seinem Feld seine Expertise ein, wir entscheiden gemeinsam, und stehen für eine offene und enge Kommunikation und eine transparente Arbeitsweise.
Ich habe am Montag begonnen, mich einzuarbeiten und Budgets und Verträge anzuschauen. Es gab auch schon erste Gespräche. Wichtig sind für mich drei Punkte:
Erstens: Die interne Abteilung. Hier gilt es Strukturen zu schaffen, wie ich sie mir vorstelle. Wir werden ein paar Veränderungen hineinbringen, denn es passiert oft einmal eine gewisse Betriebsblindheit, wenn Leute lange unterwegs sind. Ich war beim SKN zwei Jahre Nachwuchs-Trainer und habe im Büro mitgeholfen, die Teststraße zu organisieren. Es gilt, mit neuem Blickwinkel interne Strukturen neu zu gestalten und klare Linien und Ziele vorzugeben. Besonderes Augenmerk verdient auch die ganze SKN Familie mit Basketball, den SKN Frauen und dem Special Needs Team. Diese Kooperation möchten wir noch weiter mit Leben füllen.
Zweitens: Sponsoren und strategische Partner - Ich habe schon Gespräche geführt und ein gutes Gefühl bekommen, wie die Situation aussieht. Es ist eine gewisse Unzufriedenheit da, es hat in den letzten Monaten, Jahren Versäumnisse gegeben. Ich möchte hier Vertrauen schaffen, über unsere Arbeitsweise und die Kommunikation. Die SKN Familie muss wieder mehr zusammenrücken, dann kann das eine gewisse Dynamik annehmen und einen Mehrwert generieren. Der spusu SKN hat ein großes Einzugsgebiet und unglaubliches Potential. Ich möchte langfristige Partnerschaften über Monate und Jahre aufbauen, und vor allem auch das Fundament schaffen für den Tag X, wenn der Aufstieg kommt.
Drittens: Die Fans. Das ist mir ein großes Anliegen, denn Fans sind das Wichtigste, das wir im Fußball haben. Wir haben auch den Auftrag, unsere Fans mitzunehmen und vermehrt wieder die Nähe zur Stadt St. Pölten und dem Land Niederösterreich wieder mehr zu suchen. Wir möchten ein Verein sein, auf den wir stolz sein können und ich werde mit einem jungen Team alles daransetzen, das Vertrauen zurückzugewinnen. Wir werden auch in den nächsten Monaten beweisen, dass wir einen Turnaround schaffen und es einen frischen Wind in der SKN-Familie geben wird.“
Cheftrainer Stephan Helm:
Zur Bilanz der ersten 13 Runden: „Im Sommer gab es mit dem Abstieg einen großen Umbruch, 18 neue Spieler wurden engagiert. Das war schon ungewöhnlich. Ein neues Trainerteam musste erst das restliche Trainerteam kennenlernen. Wir hatten eine super Vorbereitung, aber der Start ist dann missglückt. Es hätte besser laufen können, aber wir haben gesehen, dass die Zusammenarbeit mit den Spielern gut läuft und auch der Verein uns permanent den Rücken gestärkt hat. Wir haben dann in der Hinrunde gut in die Spur gefunden, und es waren auch Highlights dabei, wie zum Beispiel das Cupspiel gegen den FC Red Bull Salzburg. In der zweiten Hälfte im Herbst ist es dann besser gelungen, die Leistungen auch in Ergebnisse umzumünzen. Wir haben jetzt in der Winterpause ein paar Sachen ausgearbeitet, wir können auf dem Herbst aufbauen, müssen aber auch Dinge weiterentwickeln.“
Zur Kaderplanung: „Nach den Abgängen von Riegler, Drescher und Halper werden sich auch Steininger und Vucenovic neue Herausforderungen suchen. Wir haben auch Spieler aus der AKA U18 dabei, wollen diese Zusammenarbeit mit der Akademie noch vertiefen.“
Zum Trainingsstart: „Wir müssen heute beim Trainingsstart noch auf vier Spieler verzichten. Insgesamt sind die Spieler in einem guten Zustand aus der Pause zurückgekommen, ich habe ein sehr positives Feedback von den heutigen Leistungstests erhalten. Es ist spürbar, wie die Spieler unsere Kultur verinnerlichen, die wir vorleben möchten.“