"Es gilt kontinuierlich und nachhaltig weiterzuarbeiten!"

Ein Jahr ist Stephan Helm nun gemeinsam mit Emanuel Pogatetz für die sportlichen Geschicke unserer Wölfe verantwortlich. Höchste Zeit also, die letzten zwölf Monate noch einmal Revue passieren zu lassen und gleichzeitig bereits einen Blick nach vorne zu machen. Deshalb haben wir unseren Cheftrainer zum großen Interview gebeten!

Stephan, deine erste Saison gemeinsam mit Emanuel Pogatetz als Trainergespann unserer Wölfe ist Geschichte – wie lautet dein Fazit?

Der Verein stand nach dem Abstieg vor einem großen Umbruch. Sowohl sportlich als auch im Umfeld mussten sehr viele Entscheidungen zur Neuausrichtung des Klubs getroffen werden. Wir wussten von Anfang an, dass es eine große Herausforderung sein würde, der wir von Beginn weg bereit waren, uns zu stellen. Nach einem schwierigen Start konnten wir im Herbst mit den Spielen gegen Amstetten, GAK aber auch mit einer tollen Leistung im Cup gegen RB Salzburg das eine oder andere Ausrufezeichen im eigenen Stadion setzen.

In der Winterpause wurden dann nochmal verstärkt und unter Federführung der neuen sportliche Führung Kaderveränderungen vorgenommen, die stark auf zukünftiges Potential für den SKN ausgerichtet ist. In der Rückrunde sind wir speziell in den Heimspielen oft als die proaktivere und dominantere Mannschaft aufgetreten inklusive unserer Trademark „aggressives Pressing“. Obwohl wir natürlich im letzten Drittel der Meisterschaft das Maximum herausholen wollten, muss man sagen, dass wir auch die eine oder andere Erkenntnis für die nächste Saison gezogen haben.

Hier kamen einige unserer Youngsters zum Einsatz, die wertvolle Erfahrungen für die Zukunft sammeln konnten. Nichtsdestotrotz müssen wir auch kritisch beobachten, dass wir gegen Ende der Saison mehr Punkte mitnehmen hätten können bzw. müssen. Wenn wir im letzten Spiel nicht wieder so leichtfertig Gegentore kassiert hätten, wäre in der Rückrunde der dritte Platz drinnen gewesen, welcher aus meiner Sicht unsere Entwicklung besser widerspiegeln würde. Wir wissen auf jeden Fall, wo wir den Hebel für nächste Saison ansetzen müssen, und das werden wir auch tun.

 

Die Entwicklung der Mannschaft stand in diesem Jahr besonders im Fokus. Im Frühjahr konnte man im Vergleich zum Herbst bereits deutliche Fortschritte in vielen Bereichen erkennen. Wo siehst du für die kommende Saison noch das größte Potenzial zur Verbesserung?

Es stand nicht nur die Entwicklung der Mannschaft im Brennpunkt - wir haben gemeinsam mit dem Verein einen Plan aufgestellt und klar definierte Ziele festgelegt. Wer gedacht hat, dass wir einmal mit dem Zauberstab wedeln, und danach ist alles gut, hat keine Vorstellung wie man eine nachhaltige Strategie für den Erfolg des Vereins gewährleisten kann. Die Entwicklung der Mannschaft und der einzelnen Spieler geht natürlich Hand in Hand. Wie schon erwähnt, sind wir in allen Spielen der Rückrunde, abgesehen vom Auswärtsspiel in Lustenau, als dominante Mannschaft aufgetreten, die mutigen Fußball mit aggressivem Pressing kombinieren will. Leider mussten wir jedoch nach dem Ausfall von Kapitän Christian Ramsebner, fast in jedem Spiel einem oft unnötigen Rückstand hinterherlaufen. Wir konnten speziell im eigenen Stadion beinahe jedes Spiel noch drehen, trotzdem wollen und müssen wir speziell in diesem Bereich natürlich viel stabiler werden und dürfen uns das Leben nicht selbst schwer machen.

Viele Spieler der aktuellen Mannschaft haben gültige Verträge, ein großer Kaderumbruch, wie er in den letzten Jahren bei unserem Rudel oft der Fall war, wird also ausbleiben. Wie wichtig ist diese Kontinuität für das Team und den Verein?

Du sprichst einen von mehreren wichtigen Punkten an, wie der Verein als Ganzes und speziell die Mannschaft sich in Zukunft präsentieren wollen und werden. Wir können und wollen uns kein Team mit teuren Spielern zusammenstellen. Durch Kontinuität formen wir eine Mannschaft, die einen Wiedererkennungswert mit Eigenbauspielern, ergänzt durch interessante Legionäre und geführt durch erfahrene Spieler hat. Nur so können wir Nachhaltigkeit in den Vereindas Rudel bringen und die Basis für eine gesunde Zukunft legen. Ich kann es nur immer wieder betonen: Auch die Spieler brauchen Zeit um zusammenzuwachsen und in der Zukunft eine starke Einheit zu bilden. Natürlich wollen wir so schnell wie möglich den größtmöglichen Output erreichen. Wir sind jetzt in der Phase, in der wir säen und uns den Erfolg in kleinen Schritten hart erarbeiten müssen. Ich bin mir aber ganz sicher, dass die Erntezeit dann umso schöner sein wird.

 

Dieses Jahr wurde die Saison auf dem achten Platz abgeschlossen. Wie sieht die Zielsetzung für die nächste Saison aus deiner Sicht aus?

Das Ziel für nächstes Jahr wurde von unserer sportlichen Führung schon formuliert: Wir wollen uns an die Spitzengruppe herantasten. Das wird uns nur gelingen, wenn unsere Spieler, die über sehr viel Potential verfügen, durch tägliche harte Arbeit den nächsten Schritt gehen. Dazu müssen wir im letzten Drittel auch deutlich kaltschnäuziger werden. Ich denke zum Beispiel an das Spiel gegen SV Lafnitz, in dem wir vollkommen unnötig in Rückstand geraten, das 1:1 erzielen und danach noch einige Großchancen liegenlassen. Solche Partien wollen wir in Zukunft für uns entscheiden. Wenn wir es schaffen, gemeinsam mit unseren Fans und allen Unterstützern am selben Strang zu ziehen, bin ich mir ganz sicher, dass der SKN bald wieder mit attraktivem Fußball überzeugen kann.

Wolf

#weareone

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