Derby-Time am Sonntagvormittag in St. Pölten. Und wenn man an die letzten Duelle zwischen den Wölfen und dem SKU Amstetten in der NV Arena zurückschaut, dann konnte man sich auf ein torreiches Spiel freuen: Nicht weniger als 13 Treffer gab’s in den letzten drei SKN-Heimspielen zu sehen …
Allein, in den ersten 45 Minuten wurden die Fans in Sachen Offensivaktionen von beiden Teams auf Schonkost gesetzt. In Minute 5 war es Marcel Ritzmaier, der einen Schuss knapp neben das Tor setzte. Das war es dann aber vorerst schon mit gefährlichen SKN-Aktionen. Die Gäste übernahmen mehr und mehr das Kommando, ohne allerdings wirklich Chancen zu kreieren. Und so plätscherte die Partie lange Zeit dahin. Bis zur 40. Minute. Da kam Sondre Skogen nach einem Eckball von Marc Stendera zum Kopfball – die Latte verhinderte die Führung der Wölfe. Nicht der letzte Aufreger vor der Pause. Denn in der Nachspielzeit sah Keeper Tom Ritzy Hülsmann noch die Rote Karte: Nachdem sich der Schlussmann gegen Martin Grubhofer verdribbelt hatte, riss er den Amstetten-Stürmer knapp vor dem Strafraum nieder – Torraub. Beim anschließenden Freistoß stand dann Pirmin Strasser im Tor. Und der bewies ein gutes Auge – Jannik Wanner traf nur die Außenstange (40.+4). So ging es torlos in die Pause …
Nach dem Wechsel nutzten dann die Gäste die numerische Überlegenheit, verlegten die Partie mehr und mehr in die Hälfte der Wölfe. Die konzentrierten sich verständlicherweise auf die Defensive. Und ab und an aufs Kontern. So kam etwa Claudy Mbuyi nach einem Stendera-Schuss, den Gremsel nur kurz abwehren konnte, zum Abschluss – der Amstetten-Goalie blieb aber auch beim zweiten Mal Sieger. Gefährlicher waren danach nun aber eindeutig die Amstettner. So musste etwa Strasser gegen Wanner retten (64.).
Eine Viertelstunde vor Schluss war dann aber auch er machtlos - nach einer Ecke von Wanner köpfte Sebastian Wimmer aus kurzer Distanz ein. Nun wurde es bunt! Denn nicht nur Trainer Aleksandar Gitsov, sondern auch Co-Trainer Albin Sheqiri sahen Rot und mussten auf die Tribüne.
Trotz der Tiefschläge nahmen die Wölfe nun das Herz in die Hand, versuchten den Vorwärtsgang einzulegen. Und sie belohnten sich. In der 79. Minute war es Sondre Skogen, der nach einer Amoah-Flanke und einer Vorlage von Stefan Thesker zum 1:1 einköpfte.
Jetzt wollten beiden Mannschaften den Sieg – letztendlich blieb es aber beim Unentschieden.
„Ich denke, dass wir vor der Pause die bislang beste Saisonleistung abgeliefert haben. Leider ist die Partie mit der Roten Karte gekippt. Trotzdem haben die Burschen nach dem Tor Moral gezeigt, den Ausgleich erzielt und waren am Ende dem Sieg sogar näher. Da können wir sehr viel mitnehmen“, so Trainer Aleksandar Gitsov.
SKN St. Pölten – SKU Amstetten 1:1 (0:0)
Torfolge: 0:1 (74.) Wimmer (74.), 1:1 (79.) Skogen
SKN St. Pölten: Hülsmann; Skogen, Thesker, Carlson; Amoah (86. Paugain), Stendera (69. Neumayer), Krasniqi, Dombaxi; Ritzmaier (69. Messerer); Harakate (45.+4 Strasser), Mbuyi
SKU Amstetten: Gremsl; Gruber, Offenhaler, Oberleitner, Kurt; Würdinger (24. Leimhofer), Wimmer, Yilmaz (72. Hahn); Mayer (72. Unterbuchschachner), Wanner; Grubhofer (56. Herrmann)
Rote Karte: Hülsmann (45.+2, Torraub), Sheqiri (Co-Trainer, 75., Kritik)
Gelb-Rote Karte: Gitsov (Trainer, 73., Kritik)
Gelbe Karten: Ritzmaier (44., Foul), Gitsov (Trainer, 47., Kritik), Stendera (51., Kritik), Krasniqi (53., Kritik) bzw. Kurt (44. Kritik), Hahn (88., Foul)
NV Arena, 1.414 Zuschauer, SR Sadikovski